Das Big Ninety-Nine ist die erste Wahl der jungen Wilden aus dem Multivan-Merida-Rennstall. Ondrej Cink und Thomas Litscher vertrauen auch im Worldcup auf vollgefederte 29er. Leichte, schnelle Racefullys haben schließlich Tradition (und Erfolg) im Hause der Taiwanesen. Dass das Big Ninety-Nine für Racer entwickelt wurde, spürt man sofort. Man sitzt gestreckt (langes Oberrohr), vorne tief und steuert mit vergleichsweise schmalem Lenker. Der Vorbau zeigt 17 Grad steil nach unten, ein flacheres Modell wäre für alle ohne Profi-Lizenz entspannter. Für 6599 Euro gibt es Vollcarbon-Fahrwerk und Team-Ausstattung, das grün-weiße Team-Design überzieht das komplette Bike inklusive den Fulcrum-Laufrädern. Warum die jedoch vorne mit Schnellspanner und nicht mit Steckachsen ausgerüstet sind? Wunsch der Team-Fahrer. Mit 10,9 Kilo komplett trägt das Big Ninety-Nine die rote Laterne im Startblock (die "echten" Teambikes sind durch spezielles Tuning leichter).
Ab auf den Trail: So, wie die starke Sattelüberhöhung bergauf für einen aggressiven Fahrstil sorgt, so führt diese Frontlastigkeit bergab zu einem Kampf mit dem Sportgerät. Man hängt über dem Vorderrad, nutzt dadurch auch den Federweg am Heck nicht aus. Wie gesagt: ein neutraler Vorbau löst das Problem sofort. Denn dass das Bike erfolgreich ist, daran zweifelt niemand.
Fazit Von Profis für Profis: Das Big Ninety-Nine ist für den Worldcup gemacht. Wer das Bike beherrscht, wird belohnt. Wer den Vorbau tauscht, kriegt ein Top-Marathon-Bike.
PLUS Fünf Rahmengrößen, Team-Design und -Ausstattung
MINUS Schnellspanner vorne (keine Steckachse), Cockpit im Vergleich wenig aufgeräumt
Die Alternative
Wer auf die Team-Optik steht, kriegt diese beim Modell Big Ninety-Nine CF X0 Edition mit Alu-Hinterbau für 4249 Euro. Das bedeutet Rock Shox Reba statt SID, Sram X0 statt XX. Gewicht laut Merida: 12,1 Kilo.